Angesichts der Tatsache, dass die Hundeleine neben Halsband oder Geschirr mehrmals täglich in Gebrauch und ein grundlegender Bestandteil unserer Ausrüstung ist, sollte die Anschaffung entsprechend durchdacht sein. Der Markt ist voll von verschiedenen Varianten, so dass es manchmal einfach schwierig ist den Überblick zu behalten.
Die richtige Hundeleine kann auch immer nur die richtige Leine für deinen eigenen Vierbeiner sein, eine generell perfekte Leine für Jederhund gibt es nicht.
Abgesehen von den verschiedensten Designs, die durchaus in Betracht gezogen werden dürfen, ist es zunächst einmal wichtig die existierenden Grundarten und Materialien zu kennen, um so die Suche und Entscheidung zielgerichtet durchführen zu können.
Materialauswahl
Beim Material kommt es überwiegend auf die eigenen ästhetischen Vorlieben an, da letztendlich wir die Leine in der Hand tragen und sie pflegen. Allerdings sollte man bei gröβeren Hunden mit viel Zugkraft auch immer die Reißfestigkeit im Hinterkopf behalten.
1. Nylonleine
Nylon bietet viele praktische Vorteile im Vergleich zu anderen Materialien. Reißfest wie Leder aber von Beginn an weich und flexibel: Sie müssen mit der Zeit also nicht erst geschmeidig und damit angenehm in der Handhabung werden. Darüber hinaus ist die Pflege sehr einfach, weil sie in einem Stoffbeutel oder Kissenbezug direkt in der Maschine gewaschen werden können.
Es gibt sie als einfache flache Version (wie die pinke Leine im Beitragsbild) oder als runde geknüpfte Variante. Letzere liegen angenehmer in der Hand und reiben auch bei schnellem Zug nicht so schnell die Haut auf.
Je nach Verarbeitung lösen sich die Leinen allerdings auch schnell auf, verfranzen an den Enden und sind dann nicht mehr so schön anzusehen. Bei Regen saugen sie dazu auch die Feuchtigkeit auf, werden schwer und brauchen einige Zeit zum Trocken.
2. Leder oder Kunstleder
Leder ist besonders widerstandsfähig und bei entsprechender Verarbeitung auch besonders ausdauernd. Mit der Zeit wird die Leine schön geschmeidig und weich, liegt somit gut in der Hand. Die entsprechende Pflege sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden. Bei starker Verschmutzung kann man sie mit einer milden Seife oder einer speziellen Lösung zur Reinigung von Pferdesätteln säubern. Wird die Leine darüber hinaus regelmäßig mit Lederpflege behandelt bzw. eingefettet, wird das Leder nicht spröde und bleibt angenehm geschmeidig.
Ebenso wie die Nylon-Variante gibt es auch runde Lederleinen, bei denen das Leder um einen Seilkern genäht wird. Angenehmer in der Hand sind sie aber ebenso wie die geknüpfte Kunstversion ein wenig anfälliger.
3. Biothane
Ein neueres Material, das aus dem Pferdesport kommt, ist Biothane. Es handelt sich um ein Polyestergewebe, das ummantelt wurde und so komplett wasserdicht ist. Entsprechend hygienisch ist die Leine, da sie sich leicht waschen und abtrocknen lässt, Schimmelbildung hat hier keine Chance. Im Griff erinnert dieses Material an Leder, im Gesamtkonzept sind die Leinen aber ein wenig steifer. Biothane-Leinen gibt es in verschiedenen Stärken und Farben, können aufgrund der guten Bedruckbarkeit auch schnell individualisiert werden.
4. Kette
Besonders Kurzleinen werden gerne aus verchromten Stahl in Kettenform gewählt. Sie sind robust und halten auch die wildeste Fellnase im Zaum bzw. lassen sich sicherlich nicht durchknabbern. Die Leine gibt es aber selten länger als einen guten Meter und ist daher nicht für jeden geeignet.
Leinenarten
Beim Leinentyp kommt es zum einen auf die Umstände an, unter denen wir wohnen und zum anderen auf Gröβe und Energie des Hundes bzw. ob er frei laufen kann oder nicht.
1. Kurzführer
Dieser Leinenart ist zwischen 35 und 55 cm lang und ist nur für große Hunde geeignet, deren Kopf sich ungefähr auf Hüfthöhe des Menschen befindet. Nicht so sehr Leine ist es vielmehr eine Art Handschlaufe, die am Halsband oder Geschirr als verlängerter Griff dient, um den Hund ‘bei Fuβ’ zu sichern. Entsprechend wird der Kurzführer vor allem zu Trainingszwecken und meist ergänzend zu einer längeren Leine verwendet.
2. Arbeitsleine
Diese Typ Leine ist normalerweise zwischen 1 bis 1,40 Meter lang und hat eine Handschlaufe am Ende. Sie ist ideal um den Hund (beispielsweise in der Stadt) in seiner Nähe zu führen, ihm aber auch gleichzeitig Spiel zum Schnüffeln zu lassen. Zusätzlicher Freilauf sollte allerdings gewährt sein, da der Hund an dieser Leine nur einen geringen Bewegungsradius hat.
3. Verlängerungsleine
Im Gegensatz zur vorhergehenden Arbeitsleine hat dieses Modell keine Handschlaufe, sondern einen zweiten Karabiner und zwei bis drei eingearbeitete Ringe zur Befestigung. So ist sie entsprechend verstellbar, kann als kurze Variante nahe dem Halsband oder Geschirr befestigt werden oder wird entsprechend länger durch die Befestigung an den anderen Ringen. Es entstehen so entweder eine Handschlaufe oder eine gröβere Schlaufe, die um den Oberkörper gehängt getragen werden kann.
Diese Variante ist sehr flexible, da sie der Situation angepasst werden kann und man auch bei keiner Freilaufmöglichkeit dem Hund einen gewissen Spielraum geben kann.
4. Laufleine
Diese Leine ist nicht zur Führung gedacht, sondern vielmehr zur Absicherung des Hundes, wenn er nicht sicher auf Kommandos hört oder einen ausgeprägten Jagdinstinkt besitzt. Das “Freilaufen” wird so möglich, da dem Vierbeiner bis zu 15 Meter Spielraum zur Verfügung stehen ohne dass wir die Kontrolle über ihn verlieren.
Das Material sollte möglichst robust, aber gleichzeitig leicht und unempfindlich sein – hier sind Biothane oder Kunststoffschlauch eindeutig im Vorteil, da am Nylon gerne Schmutz hängen bleibt und bei Regen mit Wasser voll saugt. Wichtig ist die Laufleine nicht an einem Halsband zu befestigen, da der Hund genügend Radius hat um zu rennen und entsprechend abrubt gestoppt werden könnte, was im Genick zu ernsthaften Verletzungen führen kann. Die Farbe der Leine sollte keinesfalls gedeckt sein, da sie so kaum zu erkennen ist und so umso mehr zur Stolperfalle werden kann. Vorsicht sollte immer geboten sein besonders wenn andere Hunde oder Menschen in der Nähe sind.
5. Roll- oder Flexileine
Diese Leine liefert je nach Gröβe des Hundes zwischen 3 und 8 Metern Lauffreiheit und sollte entsprechend ebenso wenig mit Halsband kombiniert werden. Sie bestehen aus einem Gehäuse, in das sich entweder ein dünnes Gurtband oder eine Schnur automatisch einzieht. Diese kann anhand eines Feststellmechanismus auf eine bestimmte Länge fixiert werden.
Eine Rollleine bietet sich eher bei kleinen Hunden mit geringem Gewicht an, um im Notfall auch in die Leine greifen und steuern zu können. Aber Vorsicht, besonders die Schnurvariante kann hier erhebliche Verletzungen in der Handfläche verursachen. Das Eingreifen sollte entsprechend nie bei einem Hund im Spurt erfolgen. Bei abruptem Losspringen kann einem ebenso der Kunststoffgriff aus der Hand gleiten: Die Leine rollt sich dann so schnell ein, dass sich das Gehäus in ein regelrechtes Wurfgeschoss verwandelt, welches das Tier oder umstehende Menschen treffen könnte. Gerade die schwierige Kontrolle des Hundes bei unvorhergesehenen Ereignissen lassen diesen Leinentyp viel Kritik ernten und seine Anwendung sollte gut durchdacht und kontrolliert erfolgen.
6. Koppel
Für das Ausführen von zwei oder mehreren Hunden werden so genannte Koppeln angeboten: Zwei kurze Leinenstücke, die die Vierbeiner an einem Ring verbindet, der dann in die eigentliche Leine eingehakt wird. So hat man nur ein Leinenende in der Hand und die andere zur freien Verfügung. Die Hunde sind so allerdings gezwungen nah beieinander zu laufen und dies funktioniert nur gut, wenn die beiden einigermaβen gleich groβ sind und ihr Bewegungsrhythmus ähnlich ist. Es braucht am Anfang in jedem Fall eine gewisse Übung und es sollte vermieden werden, dass der schwächere Partner vom stärkeren durch den Spaziergang gezerrt wird.
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